Lasst uns beherzt mehr Fehler machen!

Wer hat uns eigentlich erzählt, Fehler machen wäre etwas Schlimmes – und wann haben wir angefangen es zu glauben?

„O nein, ich hab es falsch gemacht. Mal wieder versagt. Was denken jetzt die anderen von mir? War ja klar, dass ich das nicht hinkriege. Wieso hab ich bloß damit angefangen, nun hab ich mich blamiert. Ich kann es halt nicht…“

Wir alle sind so konditioniert darauf, dass Fehler unbedingt zu vermeiden sind. Dass sie einem angekreidet werden. Fehler sollen nicht passieren! Spätestens als Schulkind wurde uns das klar gemacht – mit Rotstift, Punktabzug und schlechten Noten. Fehler machen wird gleichgesetzt mit „versagt haben“. 

Umarme deine Fehler!

Dabei gehören Fehler dazu, auf jedem Weg. Vor allem gehören sie zu jedem Lernen dazu. Der einzige Weg, um keine Fehler zu machen, ist lieber nichts Neues auszuprobieren und möglichst wenig zu handeln. Aber das kann in manchen Situationen auch schon wieder ein Fehler sein… ups. Scheint, wir kommen bei diesem Spiel namens „Leben“ sowieso nicht um den ein oder anderen Fehler herum. Warum sich dann den Spaß davon verderben lassen…?

Deshalb heute, hier: Ein Plädoyer für´s Fehler machen. Denn es gibt viele gute Gründe, warum Fehler machen nicht nur gar nicht so schlimm ist, sondern sogar eine ganz essentielle Voraussetzung für ein erfülltes und erfolgreiches Leben.

1. Fehler machen = dazulernen

Deine Fehler sind wie deine Trainer – sie sind Chancen dazuzulernen. Sie sagen dir: Aha, so hat´s nicht funktioniert, vielleicht versuche ich´s mal anders. Jeder Fehler ist eine Lerngelegenheit. Nicht mehr und nicht weniger.

Zu seinen berüchtigten 1000 Fehlversuchen bei der Erfindung der Glühbirne sagte Thomas Edison: „Ich bin nicht gescheitert. Ich kenne jetzt 1000 Wege, wie man keine Glühbirne baut.“ Hätte er sich damals keine Fehler erlaubt… tja, vielleicht würden wir heute noch nachts im Dunkeln sitzen.

2. Fehler machen stärkt dein Selbstbewusstsein

Frei nach dem Motto: „Was uns nicht umbringt, macht uns stärker“: Jedesmal, wenn du einen Fehler machst und erlebst, dass danach das Leben weitergeht, wird deine Angst davor, Fehler zu machen, ein bisschen kleiner. Meist sind die möglichen Folgen in unserer Vorstellung sehr viel schrecklicher als die Realität, die dann eintritt. Außerdem lernst du ja jedesmal was dazu (siehe oben), wirst ein Stück klüger, kannst und kennst mehr – und auch das wirkt auf dein Selbstwertgefühl zurück. Doppelgewinn also!

3. Fehler machen macht dich sozialer

Wer sich selbst erlaubt, Fehler zu machen, schaut auch weniger streng und mit mehr Verständnis auf andere. Und wer von sich selbst Perfektionismus verlangt, gesteht meist auch anderen keine Fehler zu. 

Ein Mensch zu sein, der Fehler macht, macht dich einfach…menschlich. Und das verbindet dich mit allen anderen Menschen. Wer auch über sein Scheitern redet und es teilt, gewinnt Sympathie und erlaubt anderen, sich ebenfalls menschlich zu zeigen.

4. Fehler machen dich erfolgreicher

Fehler sind nicht das Gegenteil von Erfolg, sondern ein wesentlicher Teil davon. Nur wer sich Fehler erlaubt, kann weiterkommen. Alle, wirklich alle erfolgreiche Menschen betonen die Rolle von Fehlern und Scheitern auf ihrem Weg. So wie Michael Jordan, der als bester Basketballspieler aller Zeiten gilt:

In meiner Karriere habe ich über 9000 Würfe verfehlt. Ich habe fast 300 Spiele verloren. 26 mal wurde mir der spielentscheidende Wurf anvertraut und ich habe ihn nicht getroffen. Ich habe immer und immer wieder versagt in meinem Leben. Deshalb bin ich erfolgreich. 

5. Du hast mehr Spaß im Leben

Dein Leben ist einfach entspannter, wenn du Fehler machen darfst. Du kannst mehr Neues ausprobieren, mehr Überraschungen zulassen, du musst nicht so lang abwägen. 

Fehler an sich sind kein Problem. Die Angst davor ist es. Die Scham danach ist es. Fehler sind nur Leben, das anders läuft als geplant. Vielleicht ist der Plan das Problem, nicht das Leben. Und Leben kennt kein „richtig“ und „falsch“.

Fehler machen feiern!

Nennen wir es einfach nicht mehr „Fehler“. Nennen wir es „Erfahrungen“. Das Leben ist ein Forschungsfeld. Wenn du dich keine Fehler machen lässt, lässt du dich keine Erfahrungen machen. Statt zu leben, denkst du über´s Leben nach und versuchst, alles richtig zu machen… wie langweilig und anstrengend (und noch dazu unmöglich)!

Lasst uns wieder forschen, wie das geht: beherzt und mit Würde Fehler machen. Uns nicht dafür zu verdammen, nicht damit zu verstecken. Lasst uns unsere Fehler stolz wie aufgeschlagene Knie herzeigen –  würdige Beweise für das Wagnis, das wir eingegangen sind, uns in´s Neue, Unbekannte, Ungekonnte vorzuwagen. Das ist wahres Heldentum!

Wir sind auf dieser Welt, um zu spielen, Neues auszuprobieren und Erfahrungen zu machen. Fehler gehören dazu und sind unvermeidlich. Und noch viel mehr: Ohne Fehler kommst du einfach nicht weiter. Und es macht viel mehr Spaß, wenn du sie dir erlaubst!

 

Bilder: pixabay.com

 

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